Psychotherapie bedeutet die Behandlung von diagnostizierten psychischen Krankheiten nach empfohlenen Standards.
Psychische Erkrankungen können unsere Stimmung, unser Fühlen und Denken, unsere Wahrnehmung und unser Verhalten beeinflussen. Sie können jeden Menschen treffen, sind alltäglicher als man denkt und kein Zeichen von Schwäche! Sie werden von jedem Betroffenen anders erlebt und können oft wirksam behandelt werden – je früher, umso besser, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder abzuschwächen.

Psychische Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens. Psychisch gesunde Menschen kommen mit den alltäglichen Anforderungen des Lebens und Stresssituationen gut klar. Sie fühlen sich leistungsfähig, sie nehmen Anteil am sozialen Leben und sie erleben ihr Denken, Fühlen und Handeln als stimmig und ausgeglichen. Sie sind zufrieden mit sich und der Welt.
Im Alltag ist es jedoch nicht immer leicht diese Balance aufrecht zu erhalten. Gerade in Zeiten starker Belastungen, wie z. B. den Verlust eines geliebten Menschen, des Arbeitsplatzes oder anderer ungewollter Veränderungen, geraten wir leicht aus dem Gleichgewicht. Unter dem Einfluss von psychischen Belastungen erleben wir unterschiedliche Beschwerden. Diese Beschwerden, oder Symptome, wie Niedergeschlagenheit oder innere Unruhe, können unseren Lebensalltag derart beeinflussen, dass wir uns nicht mehr so belastbar oder funktionsfähig wie gewohnt fühlen. Häufige Reaktionen auf psychisch belastende Situationen sind z. B. Gefühle der Traurigkeit, Überforderung, Angst, Schlafstörungen oder eine starke Anspannung. Auch körperliche Symptome können auftreten.
Oft gelingt es uns aber von allein, oder mit Hilfe von engen Vertrauten, passende Bewältigungsmechanismen für die neue Anforderungssituation zu finden oder zu entwickeln. In diesem Fall verschwinden die Symptome wieder und die gewohnte Balance kehrt zurück. Falls die Beschwerden aber länger andauern, stärker werden oder sogar weitere hinzukommen und die Belastung im Alltag immer gravierender wird, kann eine professionelle Behandlung notwendig werden.
Am Anfang einer professionellen Behandlung sollte immer die Feststellung einer Erkrankung, also die Diagnose, stehen. Dabei geht es darum ein Gesamtbild zu erstellen und einen Eindruck über die Art und die Schwere der Erkrankung zu erhalten. Auf Basis dieser Einschätzung kann dann abgeleitet werden welche Art von Behandlung angeraten werden sollte.
Für die Behandlung psychischer Erkrankungen gibt es unterschiedliche Psychotherapieverfahren. Diese unterscheiden sich nach Therapiekonzepten, Entstehungsmodellen von Erkrankungen und Wirkungshypothesen, Grundhaltungen der Therapeuten und den Kostenübernahmesituationen. In manchen Fällen ist es sinnvoll die Behandlung mit einer medikamentösen ärztlichen Behandlung zu kombinieren.